„Homo homini lupus“ sagt beispielsweise Thomas Hobbes, der Mensch ist dem Mensch ein Wolf. Und Schiller beschreibt im Lied von der Glocke wie Weiber zu Hyänen werden. Die „dumme Kuh“ meint genauso den Menschen, wie der „sture Bock“ und wenn es uns schlecht geht, dann führen wir ein Hundeleben. Das „Opferlamm“ der christlichen Mythologie geht sogar noch einen Schritt weiter, weil das Lamm, das hier geopfert wird, der Menschensohn Gottes ist.
Dem Menschen werden also tierische Eigenschaften und Rollen zugeschrieben oder zumindest das, was die Menschen dafür halten. Das ist deshalb so einfach, weil das Tier nun mal von Anfang an in der Natur des Menschen steckt.
Diese Zuordnungen sind durchaus nicht immer negativ! Wir träumen beispielsweise davon flink zu sein wie ein Wiesel oder fliegen zu können wie ein Vogel. Das geht natürlich nur im Märchen, wo sogar aus einem garstigen Frosch ein schöner junger Prinz werden kann. Umgekehrt erzählt uns die griechische Mythologie wie die betörend schöne Gorgone Medusa von Pallas Athene in ein hässliches Ungeheuer mit Schlangenhaaren verwandelt wird. Und warum? Aus purer Eifersucht!
Damit zeigt sich im tierisch-menschlichen ganz klar auch die Rolle der Erotik. Ob der Mensch durch Sex und Erotik zum Tier wird oder ob (selektiver) Sex aus dem Tier erst den Menschen geformt hat, wie uns die Evolutionstheorie lehrt, ist dabei zweitrangig.
Es ist ja nur die Frage danach, ob die Henne früher da war oder das Ei.